Miniguide: Shopping in Hongkong

Traditionelle Märkte, kleine Geschäfte und auf Hochglanz polierte Einkaufszentren wie das „1881 Heritage“: Einkaufen ist in Hongkong Teil der Kultur – und ein Spektakel für alle Sinne, bei dem gerne gefeilscht wird.

Central & Sheung Wan

LockCha Tea Shop

Schwarz, Grün, Gelb, Weiß, Oolong und Pu-ehr: Chinesen kennen sechs Teesorten – alle dürfen vor dem Kaufen gekostet werden. Tiefer in die Geheimnisse der Teekultur führen Kurse, am Wochenende gibt es zur Teatime (100 Tees zur Auswahl!) vegetarische Dim-Sum und Gratiskonzerte (290A Queen’s Rd, Central; Filiale im Museum of Tea Ware, lockcha.com).

Cat Street Market

Eine wahre Fundgruppe für Möbel aus der Ming-Zeit, Devotionalien aus der Mao-Ära, Stickereien, Seidenkissen, Jadeschnitzereien und andere Handwerkskunst ist die Upper Lascar Row. In den 1920er-Jahren verkauften Hehler hier Gestohlenes, im Chinesischen „Rattenware“. Die Käufer wurde  abfällig „Katzen“ genannt – seitdem heißt die Fußgängergasse im Volksmund auch „Cat Street“  (Upper Lascar Row, Central).

Hanart TZ Gallery

Die kleine Galerie, die  Johnson Chang vor 30 Jahren im historischen Pedder-Haus eröffnete, gehört heute zu den innovativsten und einflussreichsten Schauräumen Hongkongs. Sie hat Künstlern aus China den Weg in den Westen geöffnet – heute sind Li Qing, Ren Rong, Ju MIng, Luis Chan  und Wu Shanzhuan Weltstars und auf Biennalen in São Paulo und Venedig zu sehen (401 Pedder Bldg, 12 Pedder St, Central; hanart.com).

Lan Kwai Fong & Soho

Graham St Market

Seit mehr als 160 Jahren ist er die kulinarische Schatzkammer der Kanton-Küche: der älteste Straßenmarkt der Megacity in der Graham Street. Verkauft wird nur, was topfrisch ist, noch zuckt und lebt oder so alt wie „100-jährigen Eier“ – Hühner-, Enten- oder Wachteleier, die einige Wochen in Salz, Limone, Lehm und Reisstroh getaucht wurden (Graham St, Central).

100-jährige Eier sind in China eine Spezialität
1000-jährige Eier sind in China eine Spezialität

Kowloon Soy Company

Sonnengetrocknete Sojabohnen, Wasser und Salz, mehr kommt seit 97 Jahren nicht in die handgerühmten Sojasoßen, die vier bis fünf Monate im Dunkeln lagern, ehe sie über den Ladentisch wandern. Was neben Essig, Zucker und Salz in den delikaten Sud für den eingelegten Ingwer oder die Zwiebeln kommt, ist Geschäftsgeheimnis. Wie auch die Herstellung der „pei dan“, der konservierten Eier im Glas (9 Graham St; kowloonsoy.com).

Amours Antiques

Alan Chan gehört zu den  wenigen in Hongkong ausgebildeten Designer, die international Anerkennung erhalten und Erfolge feiern. Seine Kreationen für Alessi gehören zu den Schätzen dieses charmant vollgestopften Trödelladens, in dem sich Vasen, Kerzenhalten, Porzellan-Services, Kleinmöbel und Buddhas aus Bronze stapeln. Die nahe Feather Boa Bar in Nr. 38 war übrigens früher auch ein Antiquitätengeschäft! (45 Staunton St, Tel. +852 2803 7877).

Kowloon

Page One

Die Buchhandelskette aus Singapur hat sich auf den Verkauf von Design-Titeln, Bücher in englischer Sprache oder in chinesischen Lang-zeichen spezialisiert. 70 Prozent des Angebotes ist englisch-sprachig. Lesetipp: Eileen Chang – ihre Erzählungen waren einst in China verfemt und sind jetzt Kult (Shop 3002, Harbour City, Canton Rd; pageonegroup.com).

Initial

Relax und shoppen im Retro-Ambiente von 1940: Der Concept-Store mit Fashion Boutique, Friseur, Ausstellungsfläche und angeschlossenem Café gehört zu den Hotspots der geschäftigen Cameron Road. Fit für den Tag macht die Koffeinbombe Green Tea Coffee; Roastbeef-Croissant, Sashimi-Salat und Mille Feuilles vertreiben den Hunger (48 Cameron Rd, Tsim Sha Tsui; initialfashion.com).

Temple Street Night Market

Laiensänger schmettern Kantonopern, Wahrsager lesen aus der Hand, und mitten im Gedränge der Stände mit Kleidung, Taschen, Sonnenbrillen, Spielwaren, Uhren und Elektronik futtern die Einheimischen in aller Seelenruhe in Daipaidongs, Garküchen, Seegurken, Fischlippen, Haifischflossen und Abalone (Temple Street, Yau Ma Tei; ab Sonnenuntergang).

Hongkong Basics

Hinkommen

Direktflüge nach Hongkong gibt es ab Frankfurt/Main etwa mit Lufthansa (lufthansa.com), ab Zürich mit Swiss (swiss.com), ab Wien nur mit Zwischenstop, wie mit Etihad (etihad.com). In 24 Minuten saust der Airport Express in die City; der Airport Express Travel Pass (20 €) gilt drei Tage lang auch für die MTR (U-Bahn), den Light Rail und die MTR-Busse, die rund um die Uhr verkehren (mtr.com.hk). Fähren verbinden Hong Kong Island und Kowloon mit den Inseln (New World First Ferry Services, nwff.com.hk; Hong Kong & Kowloon Ferry Holdings, hkkf.com.hk) und Macau (turbojet.com.hk).

Übernachten

Kleine, helle Räume, die einheimische Künstler gestaltet haben, Tischfußball und eine Terrasse mit tollem Ausblick: Das Hop Inn on Carnarvon gilt als bestes Hostel der Stadt (33-35 Carnarvon Rd, Kowloon; DZ ab ca. 52 €, hopinn.hk).

Siebdrucke von Stars sorgen für Hollywoodflair im Boutiquehotel Butterfly in der Antiquitätenstraße von Hongkong. Um die Ecke: das In-Viertel SoHo mit trendigen Galerien und Cafés  (263 Hollywood Rd, DZ ab ca.  120 €, butterflyhk.com).

Im Mira Hotel interviewten 2013 drei Guardian-Reporter den Whistleblower Snowdon. Das  Domiziel des Ex-Spions: ein stylisches Luxushotel mit traumhaftem Spa und Pool  (118 Nathan Rd, Kowloon; DZ ab ca.  200 €, themirahotel.com).

Kleiner Sprachführer

Wer ein paar Floskeln Yue kann, wie Kantonesisch auch genannt wird, hat beim Shopping die besseren Karten.

Lei ho ma? Hallo, wie geht‘s?

Joi gin/Baai baai  Auf Wiedersehen.

Ng goi (saai)/Daw je (saai). Vielen Dank!

Ng sai haak hei. Gern geschehen.

Lei sik ng sik gawng ying man aa? Sprechen Sie Englisch?

Ngaw ng ming. Ich verstehen Sie leider nicht.

Gei daw chin aa? Wieviel kostet es?

Taai gwai la! Das ist zu teuer!

Mm goi, hai bin dou…? Bitte, wo ist…

Top Tipp

Keine Mehrwertsteuer (außer auf Alkohol und Tabak) und Sonderpreise das ganze Jahr: Hongkong gilt als Schnäppchenparadies. Doch Achtung vor Fakes: Nur ein goldenes Q mit chinesischem Zeichen garantiert geprüfte Qualität.

Zum Weiterlesen

Wer auf eigene Faust die glitzerne Megametrople entdecken möchte, sollte den Lonely Planet-Reiseführer Hongkong 3 D (19,99 €) im Gepäck haben. Geschrieben hat ihm Piera Chen, die ein unglaubliches Insiderwissen zu ihrer Heimatstadt besitzt. Für Gänsehaut schon beim Hinflug sorgen Harry Thürk und Eckart von der Trenck mit ihrem Hörbuch „Mord mit zarter Hand“ (Verlag Das neue Berlin, 6,60 €).

Dieser Miniguide ist in der Lonely Planet Traveller-Ausgabe vom November 2014 erschienen.

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