Neue Träume aus 1001 Nacht

Runter vom Strand, rein ins Land: mehr erleben in der neuen Türkei. Neben der Hagia Sophia von Istanbul und den Stränden von Antalya gibt es noch viele unentdeckte Reiseperlen im Sonnenland. Antike Wunder, trendige Städte und Naturparks, ursprünglich, wild und weit.

Die neue Türkei beginnt am Naturpool des Kurşunlu-Wasserfalls. Knorrige Bäume klammern ihre Wurzeln an hellen Fels. Wildschweine durchstreifen das dichte Grün. Gäste der Küsten-Resorts oder Backpacker verirren sich nur selten hierher. Völlig unbekannt sind jedoch die Naturperlen, die sich hinter den Stränden der Schwarzmeerküste verstecken.

Im Gavur-Gebirge ragen die Gipfel weit über 3000 Meter auf, Bäche rauschen in weiten Wiesen voller Wildblumen – doch Wanderer sind rar im Artabel Gölleri Tabiat Parki. Klassische Badeurlauber nicht zu vergraulen, aber das Reiseland auch als Hotspot für Aktive, Kulturinteressierte, trendbewusste Szenetouristen und andere Zielgruppen zu positionieren, ist Ziel der Kampagne “Neue Türkei”. Einige Highlights, die schon jetzt buchbar sind, stellen wir auf den folgenden Seiten vor.

Kultur

24 Stätten stehen schon auf der Unesco-Liste, 2015 soll das antike Ephesus als Welterbe anerkannt werden: Die Türkei ist ein reiches Kulturland, übersät mit den Zeugnissen all jener Völker, die es seit 4000 Jahren prägten.

Die Hethiter stapelten für ihre Hauptstadt gigantische Felsblöcke auf, die Hellenen hinterließen Theater, die Lyker schlugen Gräber in steile Felsen, die Osmanen inszenierten Kalifenträume: Moscheen und Paläste wie aus 1001 Nacht. Besonders im Hinterland lebt die alte Türkei mit ihren Bräuchen und Traditionen.

In den Metropolen der Küste flirtet der Orient mit Einflüssen aus aller Welt. Orient trifft Okzident, Zeitgeist-Trends aus aller Welt flirten mit den Traditionen der vielen Völker, die der Türkei ihren Stempel aufgedrückt haben. Die Türkei: ein Kulturland für Entdecker.

Pulsierende Szenen in Istanbul und Izmir, gelebte Vergangenheit im Hinterland: Vibes – oder Welterbe? Auf dem Nemrut-Berg lockt das Grab von König Antiochus, in Dogubeyazit versteckt sich das Neuschwanstein Ostanatoliens: der Palast des Kurden-Emirs Ishak Pascha – Highlife, Harem und Hammam.

In Van werden seit Ewigkeiten Kelims geknüpft – heute sind die türkischen Teppiche absolut Trend! Und nicht nur in Istanbul und Izmir, sondern auch in Mardin wird, nur zwei Kilometer von der syrischen Grenze und einen Steinwurf vom größten Flüchtlingslager der Türkei entfernt, eine Kunst-Biennale veranstaltet, die Kunst nicht in Galerien zeigt, sondern auf die Straße holt.

In der Türkei ist Kunst immer politisch. Und diskutiert mutig Fragen, die sonst tabu sind. Je enger Erdogan führt, desto mehr Galerien eröffnen. In Izmir zeigt das Arkas Art Center Stars und unbekannte Künstler in zehn zauberhaft restaurierten Räumen. Das 2004 in einem Lagerhaus von Tophane eröffnete Museum für Gegenwartskunst Istanbul Modern beweist Weitblick nicht nur mit seiner Privatsammlung zur türkischen Moderne und Gegenwart, sondern auch von der Terrasse mit Traumaussicht auf den Bosporus!

Ein weltweites Unikum ist das Museum der Unschuld von Orhan Pamuk. Für jedes Kapitel seines gleichnamigen Romans gestaltete der Nobelpreisträger einen Raum – 83 insgesamt. Die Eingangswand ließ er mit 4.213 Zigarettenstummel verzieren – so viele hatte sein Held Füsun geraucht.

Welterbe

Antike Megacity

Vor rund 3.000 Jahren waren die Hethiter neben den Ägyptern und Assyrern die dritte Großmacht der Antike. Für ihre Hauptstadt Hattuša türmten sie gewaltige Fels- brocken auf – heute Welterbe im Weltkulturerbe Boğazkale-Alacahöyük-Nationalpark (Boğazköy-Alacahöyük Tarihi Milli Parkı). Tagestouren nach Hattuša starten täglich ab Ankara.

Safranstadt

Rote Fäden sorgten einst für Wohlstand in Safranbolu. Konaks, kunstvolle Holzständerbauten, säumen seine Gassen, die als Welterbe die Zeit der Sultane lebendig halten. Die Händler der Seidenstraße schliefen im Cinci Han – heute ist die Karawanserei (1645) ein Luxushotel. www.cincihan.com, DZ ab zirka 75 Euro.

Höhlenhäuser

„Peri bacaları“, Feenkamine, nennen die Türken die bizarren Pyramiden, die sich im Schluchtenlabyrinth von Kappadokien rundum Göreme erheben – bei einer Ballonfahrt leuchten sie tiefrot im Licht der Morgensonne. Die Klöster, Kirchen und Wohnungen im Fels zeigt das Freilichtmuseum von Göreme.

Zeitgeist

Proje4l

Kunst der letzten 20 Jahre zeigt das Proje4L von Can und Sevda Elgiz. Neben internationalen Stars wie Cindy Sherman oder Robert Rauschenberg bieten sie auch türkischen Künstlern ein Forum: Omar Uluç Fahrelnissa Zeid, Nejad Devrim und Abdurrahman Öztoprak sind Namen, die man sich merken sollte! elgizmuseum.org

CerModern

In einer alten Wartungshalle für Eisenbahnwaggons und Bahnmaschinen zeigt Ankaras Zentrum für interdisziplinäre aktuelle Kunst Straßenkunst und junge Talente. Mittags trifft man sich zum Lunch im stylischen Café Modern, löffelt Bio-Suppen, knabbert am Crostini und widmet sich dem People Watching. cermodern.org

Galeri Siyah Beyaz

Seit 30 Jahren der Hotspot für aktuelle Kunst in Ankara: die Galerie Siyah-Beyaz von Faruk und Fulya Sade in der jährlich aus ganz Europa “artists in residence” arbeiten und ausstellen. galerisiyahbeyaz.com

Einblick

Türkei hören

Dichter und Derwische, Kalligrafie und Koran: Ercan Dumaz klingenden Kulturgeschichte präsentiert eine Nation jenseits der gängigen Klischees (silberfuchs-verlag.de, CD 24 €, mp3-Download 16.95 €). Wer mag, kann sie hier* direkt online bestellen.

Kulturknigge

Land und Leute besser verstehen – in ihrer “Gebrauchsanweisung für die Türkei” beschreibt Iris Alanyali humorvoll und kenntnisreich die Türkei von heute und hilft, Fettnäpfchen zu vermeiden (piper.de, 14.90 €). Wer mag, kann sie hier* direkt online bestellen.

Kauderwelsch

Ein paar Brocken Türkisch helfen immer weiter – “Türkisch Wort für Wort” hilft, das Wichtigste zu verstehen (reise-know-how.de, 7,90 €). Wer mag, kann den Sprachführer hier* direkt online bestellen.

So ein Müll

An der Schwarzmeerküste soll im Dorf seiner Großeltern – Camburnu bei Trabzon – eine Mülldeponie gebaut werden. Mit seinem Dokumentarfilm „Müll im Garten Eden“ kämpfte Fatih Akin 2012 dagegen. Trotz des schwierigen Themas gibt es viel zu lachen. Wer mag, kann die Film-DVD hier* direkt online bestellen,

Lifestyle

Sie hat für Lady Gaga geschneidert und steht für Mode, die extravagant, laut und lebensfroh ist:Deniz Berdan. Ob ihre Outfits zum Kopftuch passen? “Jedem sollte erlaubt sein, sich so anzuziehen, wie er möchte”, sagte die Designer auf der Istanbul Fashion Week, wo
sie erstmal mit einer Solo-Show zu sehen war. Der Mut, Neues zu wagen, Lust am Experimentieren und unbändige Lebensfreude sindTriebfedern der Kreativen zwischen Bosporus bis Bodrum – von der Küche bis zur Kunst, von der Mode bis zur Musik.

Ihre Lebensfreude ist geradezu ansteckend: Türken genießen ihr Leben. Ihr Land, seine Küche, seine Landschaften, eine Kultur. Und haben bei aller Hast stets Zeit für einen çay und einen kleinen Plausch mit Freunden und Fremden.

Die Türkei hat in den letzten Jahren einen rasanten Wandel erlebt: Ihre Städte boomen, die Wirtschaft wächst. Mit 10,5Millionen Ankünften schaffte es Istanbul im Euromonitor 2015 auf Platz elf der 100 beliebtesten Städtedestinationen der Welt. Herausgeputzt haben sich auch die Hauptstadt Ankara, das als Kreativmetropole mit Hotspot wie CerModern längst Istanbul erfolgreich Konkurrenz macht, und Izmir – die Hafenstadt will 2020 die EXPO ausrichten.

Doch die wahre Boomtown ist Bodrum. Die Buchten gehören zu den beliebtesten Ankerplätzen der Mega-Jachten aus Russland, USA und den Golfstaaten; seine Promenade am edlen Palmarina-Jachthafen ist mit Marmor gepflastert, und immer mehr Luxusketten setzen auf das antike Halikarnassos.

Im Sommer 2014 eröffnete Mandarin-Oriental am zwei Kilometer langen Privatstrand auf 60 Hektar ein luxuriöses Hideaway mit 102 Zimmern und Suiten, Beach Club, Sports Center, Spa und völlig neuem kulinarischen Konzept.

Im Mai 2015 folgte die TUI mit dem Senisimar Bodrum Resort & Spa (4,5 Sterne) und der Viersterneanlage TUI Best Family Bodrum Imperial, am 10. Juni eröffnet das Fünfterne- Cityresort Swissôtel Bodrum mit 56 Zimmern und 45 Residenzen.

Auch auf dem Teller hat die türkische Küche ihr bäuerliches Erbe abgelegt und zu Hochgenüssen verfeinert. Besonders gut mundet sie in Istanbul in angesagten Rooftop-Bars und Restaurants wie Leb-i deryaund Mikla.

Ultra All-in

Größte Lounge (10.000 qm), größte Bar (96 m), größtes Doppelzimmer der Welt (64 qm), längstes Schwimmbad der Welt (104 m), fünf Millionen Minispiegel als Foyer und Party-Programme, die Großstädte erblassen lassen: Seit 2007 holt sich damit das Royal Adam & Eve den Prestigetitel “Bestes Designhotel der Welt”. royaladamevehotel.com

SoHo House

Wer im nostalgischen Stadtpalast Soho House nächtigen möchte, das im März 2015 in Istanbul eröffnete, muss erst Mitglied werden im 1995 britischen Club, der weltweit 13 einzigartige Domizile betreibt – alle mit Pool auf dem Dach. sohohouseistanbul.com

Neue Sterne

130 Suiten und 16 Villen gehören zum Four Seasons Resort Çesme, das 2016 eröffnet. Ebenfalls 2016 macht das Fünfsternehaus Fairmont Quasar mit216 Zimmern in Istanbul auf. Höchstbesternter Neuzugang 2015 ist das Crystal Shine Resort & Spa mit fünf Sternen und 840 Zimmern in Belek an der türkischen Riviera.

Neue Türkei: Schlemmen auf dem Weingut von Kavaklidere. Foto: Hilke Maunder
Schlemmen auf dem Weingut von Kavaklidere. Foto: Hilke Maunder

Schlemmen

Meze & Meer

Kisir-Salat, gebratene Auberginen, Pogaca- Teigtaschen, Köfte und Karottencreme: Mit Meze und Meerblick lockt das Imren seit 60 Jahren zum Sunset- Schlemmen am Ayasarandas Strand von Çesme.

In-Treff

300.000 Gäste steuern jedes Jahr vom Frühstück bis zum letzten Drink am Abend
den Jachtclub der Marina von Bodrum an, schlendern in Designerjeans von Bar zu Bar, schlemmen in drei Restaurants und genießen am Wochenende Livemusik bis nachts um eins. marinayachtclub.com

Serife!

Seit 7000 Jahren wird in der Türkei Wein angebaut, doch erst in den letzten Jahren eroberten Weinbar die Szeneviertel von Istanbul, Izmir und Ankara. 240 Tropfen lagern im ältesten Weinhaus der Hauptstadt. Freitag und Sonnabend serviert die Kellerbar “Hayyami Sarap Evi” Livemusik um Wein: Ägäisklänge, Rock und Pop von Istanbuler Bands und Acts internationaler Künstler. hayyamisarapevi.com

Erleben

Einseifen, bitte

Im Sanitas Spa des Kempinski Barbados Bay in Bodrum gehören Olivenöl und Meersalz zur Türken- Wellness beim “Schehrazat Hamam”. Danach ist die Haut unvergleichlich weich – und die Seele völlig entspannt. kempinski.com

Bling, Bling

Im Billionaire Club der Yalikavak Palmarina chillen die Reichsten der Reichen. Aber nur im Sommer – im Winter gastiert der Club von Flavio Briatore in Istanbul.

Partyhöhle

Größter Tanzboden der Türkei ist das „Areena“ von Marmaris, wo Lasershows, Schaumpartys, CO2-Duschen, 60 Showtänzer und vier Bars für Partystimmung bis früh um vier sorgen.
clubareena.com.tr

Kraxelkicks

Eine Hängebrücke, vier Parcours mit 80 Elementen in bis zu 25m Höhe und eine brandneue, 140 lange Zip-Line, an der man mit 50 Sachen über den See saust: Im riesigen Kletterpark am Oymapinar-Stausee sind Adrenalinkicks garantiert. adventure-park.com.tr

Urwüchsige Landschaften, paradiesische Küsten, duftende Wälder, schneefunkelnde Berge: Die einmalige Vielfalt der Türkei schützen 33 Nationalparks, 16 Naturparks, 35 Schutzgebiete und 58 Naturdenkmäler.

Ein richtiger Nationalparktourismus jedoch steckt noch in den Kinderschuhen. Echte Abenteurer schließen sich Expeditionsreisen von Unternehmen vor Ort oder Experten wie Hauser an; Rad- und Wanderfans können mit Wikinger-Reisen unbekanntes Terrain entdecken.

Neue Türkei: Anatolien. Foto: Hilke Maunder
Die anatolische Landschaft bei Ankara. Foto: Hilke Maunder

Schneebedeckte Bergriesen, wilde Blumen auf hohen Plateaus, verwunschene Täler, zerklüftete Küsten: Die landschaftliche Vielfalt macht die Türkei zum Abenteuerland für Aktive – das ganze Jahr hindurch.

Seit 1999 mit dem Lykischen Weg die erste Fernwanderstrecke eröffnet wurde, hat sich in der Türkei ein Netz aus Nah- und Weitwanderwegen entwickelt, das abseits ausgetretener Pfade den Blick auf das ursprüngliche, geschichtsträchtige Tor zum Orient eröffnet. Der 500 km lange Paulusweg von Perge nach Yalvac überquert den Hauptkamm des Taurusgebirges mit seinen bis zu 2800 m hohen Gipfeln.

Der Sultansweg beschreibt die 2.200km lange Route, auf der Sultan Suleyman 15298 nach Wien zog. Ein markiertes Radwegenetz hingegen fehlt in der Türkei. Einzig mit dem 7.650 km langen Iron Curtain Trail ist die Türkei ins Eurovelo-Routennetz integriert. Das türkische Teilstück des EV13 führt ab Edirne durch Thrakien bis nach Kirklareli an der Grenze zu Bulgarien.

Groß im Kommen ist in der Ägäis das Inselhüpfen mit Mountain-Bike oder Trekking-Rad. Nach dem Sprint über schmale Saumpfade, die die zerklüfteten Klippen säumen, folgt der Sprung ins türkisblaue Nass.

Mit Schnorchel und Taucherbrille kreuzt Jürgen Janning mit seinem Zweimaster „Caferoglu 6″
vor der Halbinsel Datça. Mönchsfische, Schnapper und Zweibindenbarsche huschen
um antike Amphoren.

Das Naturerlebnis im Winter sind Skitouren zu den höchsten Gipfeln des Landes – Mt. Artos (3.537 m), Mt. Süphan (4.058 m) und Mt. Ararat (5.137 m). Dort herrscht noch Bergeinsamkeit, wie sie am Mount Erciyes verloren ist. Dort entsteht derzeit das größte Skigebiet der Türkei. Die Vision: die Winterspiele 2022 ins Land zu holen.

Zu Fuß und per Rad

Likya yolu

Trekking auf dem Lykischen Weg liegt voll im Trend.
Wer nicht auf eigene Faust loszieht, kann sich ohne Gepäck geführten Touren anschließen, die unter anderem von Wikinger-Reisen angeboten werden. 15 Tage ab € 1.598, wikinger-reisen.de

Bett & Esel

Am Paulusweg bieten Emine und Erdinç Barca Kost und Logis für Wanderer – und Esel für größere Expeditionen. Barca Pension, Çaltepe, E-Mail: erdincbar-ca@hotmail.com

Rauf aufs e-Bike

Schroffe Berge, Steilküsten, Sandstrände und charmante Orte wie Safranbolu: spannend, diese E-Bike- Entdeckungsreise an der Schwarzmeerküste. 9 Tage ab € 1.190, inselhuepfen.com

Inselhüpfen

Vor 2300 Jahren eroberte Alexander der Große Karien und Ionien. Seinen Spuren folgt von Ephesus nach Bodrum eine Radkreuzfahrt durch die südliche Ägäis. 8 Tage ab € 1.290, sackmann-fahrradreisen.de

Neue Türkei: Segeltörn mit dem Gulet in der Bucht von Marmaris, Foto: Hilke Maunder
Segeltörn mit dem Gulet in der Bucht von Marmaris, Foto: Hilke Maunder

Auf dem Wasser

Segeln mit Kids

Beim Segeln mit Kindern werden jeden Tag nur kurze Etappen zurückgelegt – Badestopps gehören immer zum Programm! Wer nicht mit anderen Gästen segeln möchte, kann Jacht und Skipper exklusiv für seine Familie chartern – oder mit eigener Jacht der Flottille folgen. sailpoint.org, master-yachting.de

Regatta live

Olympische Dreieckskurse, ein Offshore-Race und tolle Abendveranstaltungen: die Marmaris Race Week Ende Oktober gehört zu den Top- Event für See- und Sehleute. marmarisraceweek. com

Gulet Cruising

Die Blaue Reise ist der Kreuzfahrtklassiker der Ägäis. Wer stilvoll durchs Inselreich schippern will, chartert einen nostalgischen Gulet samt Skipper und Crew. Jane und Mehmed erfüllten sich mit ihrem türkischer Holzsegler “Senkaya” einen Lebenstraum – und segeln seit 20 Jahren mit Gästen durch azurblaues Meer hinzu versteckten Buchten und Badestränden.

In der Antike war das Bergmassiv Uludag – das einzige Hochgebirge bei Marmaris – Sitz der türkischen Götter – heute erstreckt sich rund um den “großen Berg” das größte Skigebiet der Türkei. Öger Tours bietet dorthin Skireisen mit Mittelklassehotels an; 7 Tage VP ohne Flug ab € 444, www.oeger.de

Gipfelstürmer

Yüksel Yilmaz führt von Februar bis April in sieben Tagen seine Gäste in kleinen Gruppen mit Tourenski auf höchsten Spitzen von Ostanatolien. Nach einem Tag im Schnee locken heiße Sauna oder Hamam.skiararat.com

Heli-Skiing

Das Kaçkar-Gebirge im Osten der Schwarzmeerküste ist das Terrain für Tiefschnee-Träume. Mit dem Hubschrauber geht’s von Ayder, Ikizdere und Yaylalar auf jungfräuliche Puderhänge am 3.900 m hohen Kaçkar Dagi. Achtung: Ob die Touren stattfinden, entscheiden jährlich die örtlichen Behörden aufs Neue. 7 Tage Heliski ab € 4.880, turkeyheliski.com

Die “Neue Türkei” – warum?

4,68 Millionen Gäste in der Türkei– und damit auch 2014 wieder stabile Zahlen auf hohem Niveau. Was soll da die Kampagne “Neue Türkei” noch bringen? Dr. Tahsin Yılmaz, seit April 2014 Chef der Kulturabteilung der türkischen Botschaft in Berlin, gibt erste Antworten.

Imagewandel oder Erschließung neuer Nischenmärkte: warum diese Kampagne?
Die Türkei ist ein Land mit jahrhundertealter Kultur, mit berühmten Ausgrabungsstätten und Museen. Aber auch vielen neuen Kulturstätten und Galerien. Wir haben das Image als hervorragendes Reiseziel für Familien, wir bieten die besten Plätze für Golfspieler, und Istanbul ist ein hippes Städtereisenziel. Nun wollen wir wieder die Kultur-, Entdecker- und Aktiv-Reisenden ansprechen.

Wird das alte Image über Bord geworfen oder nur abgerundet durch neue Aspekte?
Wir haben ein sehr gutes Image dank unserer hochwertigen Hotelprodukte, der Sicherheit als Reiseziel und der herzlichen Gastfreundschaft unserer Menschen. Das werden wir stärken und durch neue Aspekte abrunden. Bei uns gibt es die Möglichkeit, Ski zu fahren oder auf dem Lykischen Weg eines der schönsten Wander- gebiete Europas zu erkunden. Golfen, Segeln, Radfahren… alles das kann man hier machen. Vor allem unsere Küche genießen, die regional sehr unterschiedlich ist.

Gibt es konkrete Projekte oder Angebote, die die “neue türkei” reflektieren?
Es haben in den letzten Jahren in allen Ecken des Landes neue Museen, Galerien, Theater eröffnet. Tolle Musik-, Theater- und Tanz- Festivals gibt es nicht nur in Istanbul, sondern auch zum Beispiel in Izmir. Das alles sollen unsere internationalen Gäste wahrnehmen
und genießen. Lassen Sie mich einige Beispiele geben: Das Elektro Musik Festival in Cesme feierte sein zehnjähriges Bestehen, das Izmir Festival im Sommer lockt viele Besucher an.
Die Oper im Appollon-Tempel von Aydin ist lohnenswert, ebenso das Istanbul Jazz Festival und auch das Istanbul Opern-Festival im Garten des Archäologie Museums.

Wie hoch ist das Budget der Kampagne?
Wir haben kein klassisches Kampagnen-Budget, sondern verstehen das Trommeln für die Neue Türkei als Teil unserer Kommunikationsarbeit.

Dieser Beitrag ist 2015 in Food & Travel erschienen.

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