Fast 1.200 Inseln bilden die Malediven. Für entspannte Tage in Luxus und traumhafter Lage genügt eine Resortinsel: Royal Island. Das neueste Fünfsternehotel der Villa-Gruppe setzt auf Familienfreundlichkeit, Wellness und Verwöhnen.
Wie eine schwimmende Perlenkette reihen sich die Malediven, 1.196 Inseln aus reinstem Korallenkalk, um den Äquator. Die meisten der kaum einen Kilometer langen Inseln sind riesige Kokosplantagen, nur 200 bewohnt, nur 90 für Touristen zugänglich. Lockte der Inselstaat bislang vor allem Taucher und preisbewusste Badeurlauber an, so hat mit der Erschließung der nördlichen Inseln des Atolls. eine Trendwende eingesetzt: Wellness und Verwöhnen auf hohem Niveau sind hier angesagt. Jüngstes Beispiel dieser Entwicklung ist Royal Island im nördlichen Baa‘-Atoll.
In rund 30 Minuten schwebt eine rot-weiße Twin-Otter, die seit 40 Jahren nicht mehr gebaut wird, vom internationalen Airport Male hin zur Insel Horubadhoo, deren neuer Name „Royal Island“ auf die historischen Wurzeln verweist: Inmitten der Fünfsternanlage liegt die Großmutter des Nationalhelden und späteren Regenten Boduthakurufaan begraben. Boduthakurufaan hatte im 15. Jahrhundert die Portugiesen von Malé vertrieben und die Inseln von der Fremdherrschaft befreit.
Urlaub auf 800 x 200 Metern
Von außen wirken die 148 Strandbungalows bescheiden, verstecken sich zwischen hohen Kokospalmen, rot blühenden Hibiskusbüschen und üppigen Kaskaden von lila leuchtender Bougainvillea. Das Innern ist einfach, aber edel: rustikales Understatement mit heimischen Hölzern, Rattan und Seide. Halbierte Kokosnüsse fassen die Betten ein, geduscht wird open-air. Jede Villa hat über die Veranda ihren eigenen Zugang zum Strand.
Selbst in der größten Hitze ist der weiße, feine Korallensand noch angenehm kühl. Fast unwirklich leuchtet das Meer von Türkis über Blau bis fast Grün. Schnell wird es ein Morgenritual, zum Sonnenaufgang gegen sechs um das 800 x 200 Meter große Eiland zu schlendern. Einsiedlerkrebse verschwinden vor den Zehen im Sand. Ein paar Frühaufsteher schnorcheln in den Fluten, an der Pier hoffen Angler auf einen guten Fang. Die Insel atmet Stille. Obgleich bis zu 300 Gäste auf der Insel ihren Urlaub verbringen, sind sie kaum zu sehen und geben einem so das Gefühl einer ganz privaten Robinsonade.
Auftanken auf dem Atoll
Rückbesinnung, Entspannung, Kraft tanken: Im Aramuu -Spa, mit 1.250 Quadratmetern größte Wellness-Oase des Inselstaates, lassen 59 Anwendungen, Massage und Maniküre, Peelings und Packungen den Alltag vergessen. Mal trendig wie bei der Aroma Stone Therapy, bei der duftende Mandel- und Jasminöle und heiße Java-Steine den Körper auf die nachfolgende Tiefenmassage vorbereiten, oder traditionell mit einer maledivischen Massage.
Beim Royal Theyu Demum wird der Körper 50 Minuten lang mit kurzen starken Stößen, Druckpunkt.- und und Kopfmassage energetisch wieder ins Gleichgewicht gebracht. Massiert wird in fünf Räumen, sechs Spa-Gärten – oder draußen am Stand, direkt am Saum der Brandung. Auf Aktivere warten Tauchschule und Tennisplätze, Wasserski, Windsurfing und Wakeboarding, Kanus, Katamarane und ein Fitnesstudio, dessen Klimaanlage frösteln lässt.
Autonomes Urlaubsparadies
Wenige Schritte dahinter beginnt eine andere Welt, die High-Tech hinter Beton verbirgt. Royal Island ist eine Kleinstadt auf Kalksand – und bis auf die Einfuhr von Lebensmitteln autark. Das Kraftwerk und die Klär- und Entsalzungsanlage für 300 Tonnen Wasser Tagesbedarf verstecken sich hinter dem Ring der Villen im grünen Innern.
Die Krankenstation am Boulevard, das Ost- und Westufer auf dem kürzesten Wege verbindet, ist mit Inselarzt und Bettenbereich ausgestattet; der Müll wird per Boot auf die Nachbarinsel verbannt. Freitags kommt der Imam aus Malé per Fähre auf die Insel, unter der Woche versieht ein Insel-Imam den Gottesdienst für die 350 Mitarbeiter von Royal Island.
Abwechslung durch Insel-Hüpfen
Abwechslung vom Insel-Alltag bieten Ausflüge. Wer sich wie Robinson fühlen möchte, kann sich auf die unbewohnte Mini-Insel Gamendhoo übersetzen lassen und dort unter freiem Himmel übernachten oder am Strand von Hulhudhoo picknicken – beide Inseln wurden von Royal Island exklusiv gepachtet. Der Alltag der Einheimischen ist knapp eine Stunde per Boot entfernt. 950 Einheimische leben auf Kendhoo, auf der Besuche von Fremden – noch – ein seltenes Ereignis sind.
Die Einheimischen Insel
Umgeben nicht hohe Mauern das Haus, erlaubt der Blick Einblicke in eine andere Welt: Federvieh und Mensch teilen sich Haus und Hof, die Generationen nur wenige Quadratmeter. In den Gärten wachsen Jumbollbäume, deren Früchte nach Apfel und Limette duften. Wenige Schritte weiter erntet eine verschleierte Frau Passionsfrüchte im Vorgarten. An der Mole hat sich ein Händler auf die Besucher eingestellt: Er schlägt Kokosnüsse auf, steckt einen Strohhalm hinein, offeriert seine Mauer als Sitzplatz und steigt stolz auf sein handgemaltes Schild: „Bar“.
Kultur & Kulinarik
Zurück auf Royal Island erwarten zwei Restaurants die Gäste. Unter dem luftigen Dach des „Makana“, in dessen Zentrum ein Bassin die Tierwelt am Riff nachbildet, lädt das Büffet ein, neben europäischer Küche einmal Fisch-Curry und andere Klassiker der Landesküche zu kosten. Kleiner und feiner ist das Raabondhi-Restaurant: direkt am Strand, in der sich maledivische und Mittelmeer-Küche kreativ inspirieren. Mit „Bodu Beru“ endet der Abend- 15 Männer in Sarong und Banian, einem weißen, kurzärmeligen Hemd, präsentieren im Schein von Fackeln Lieder und Tänze, wie sie seit 100 Jahren hier gesungen werden: Romanzen, Heldenlieder und Satiren, begleitet von kleinen Glöckchen, einem Reißbrett aus Bambus und der Brandung des Meeres.
Info
Reiseziel
Die Malediven liegen 740 Kilometer südwestlich von Sri Lanka und 350 Kilometer südwestlich der Südspitze Indiens im Indischen Ozean.
Anreise
Mit LTU drei Mal pro Woche von Düsseldorf, Frankfurt und München nonstop nach Malé, mit Emirates täglich von Düsseldorf, Frankfurt und München via Dubai nach Malé. Qatar Airways fliegt montags, mittwochs und freitags von München, dienstags und samstags von Frankfurt über Doha/Qatar nach Malé, Sri Lankan Airlines mittwochs und freitags von Frankfurt via Colombo auf die Malediven. Von Malé aus bestehen sehr gute Anbindungen per Speedboot oder Wasserflugzeug zu allen Inseln.
Dokumente
EU-Bürger benötigen kein Visum. Der Reisepass muss bei der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.
Währung
Ruffiya (Mrf). US-Dollar werden überall akzeptiert und im Tourismus sogar bevorzugt. 1 Euro = 3,3 Mrf
Telefon
Landesvorwahl Malediven: +960
Zeitunterschied
MEZ + 2 Stunden
Sprache
Dhivehi, Englisch wird überall verstanden und gesprochen.
Religion
Islam.
Klima
Tropisch. Das ganze Jahr hindurch herrschen tagsüber Temperaturen von 30 bis 32 Grad; nachts sinken die Werte auf maximal 26 Grad. Monsun: Der Südwest-Monsun (Mai bis Oktober) bringt leichten Wind und zeitweise Regenschauer, der Nordostmonsun (November bis April) Trockenheit und wenig Wind.
Gesundheit
Größte gesundheitliche Risiken sind Dehydrierung durch zu wenig Trinken, Sonnenbrand oder Hitzschlag durch zu intensive direkte Sonneneinstrahlung. Das Wasser der Touristeninseln hat Trinkwasserqualität. Malaria ist auf den Malediven unbekannt.
INFO
Maldives Government Tourist Information, Münchner Straße 48, 60329 Frankfurt, Tel. 069/27 40 44 20, Fax 069/27 40 44 22, E-Mail maldives.ffm@t-online.de, Internet: http://www.visitmaldives.com
Royal Island: Royal Island ist bei folgenden Veranstalter buchbar: Airtours, LTU/IST Touristik, Meier’s Weltreisen, Thomas Cook oder kann direkt bei Villa Holidays Touristik, Kaiserstraße 8, 60311 Frankfurt, Tel. 069/91 39 65 43, Fax 069/91 39 65 45, E-Mail: emil@villahotels-maldives.de, Internet http://www.villaholtels.
Dieser Beitrag ist 2002 im Rheinischen Merkur und in veränderter Form auf www.schwarzaufweiss.de erschienen.