Ein strahlend blauer Himmel spannt sich über Mount Isa 900 km westlich von Townsville im Channel Country von Queensland. Seit 90 Jahren füllt der Bergbau mit dem Abbau von Kupfer, Zink, Blei und Silber die Kassen der Kleinstadt, die alljährlich Mitte August ein Wochenende lang das größte Rodeo der südlichen Hemisphäre – und drittgrößtes der Welt – feiert.
Drei Tage lang ist der ritualisierte Wettbewerb zwischen Mensch und Tier, der von morgens früh bis spät abends im roten Sand in acht Kategorien ausgetragen wird, die Hauptattraktion eines riesigen Volksfestes. 2012 gehörte dazu auch Live-Musik des Queensländer Rock Duos Bushy Marou, der Country-Sängerin Shea Fisher und der indigenen Singer-Songwriterin Viv Edwards, Kirmestrubel und Fred Brophys Boxing Tent, Australiens letztes Boxzelt.
77.000 Chipstüten, 50.000 Burger und 19.000 Pizzas werden mit reichlich XXXX-Bier, Sodas und Alkopops von den 26.000 Besuchern im Buchananpark verdrückt; Westernmode von R.M. Williams und Bullrush neben knappsten Tops, hautengen T-Shirt-Hängern und unendlichen Variationen von Caps und Hüten zur Show getragen, die sich im roten Sand der Rodeo Grounds von Mount Isa abspielt.
In den “chutes”, wo in den Gattern 600 Bullen, Stiere, Lämmer, Broncs und Station Horses auf ihren Einsatz im Rodeo warten, legen Australiens beste Cowboys Ledergamaschen, Sporen und Schutzwesten an, bandagieren Knie, Arm und Hand mit Pflasterband, dehnen, recken und strecken sich. Dann helfen sie sich gegenseitig auf die Bullen, die hinter dicken Stahlbarren im engen Gatter nervös die Hufe scharren und schnauben.
Den Helm mit Sichtgitter aufgesetzt, dann zieht ein junger Nachwuchs-Cowboy, höchstens 14 Jahre alt, mit einem langen Seil das Tor auf, und der Bulle springt bockend in die Arena, während der Reiter versucht, sich möglichst stilvoll und mindestens acht Sekunden beim Bullriding-Wettbewerb auf dem sich wild gebärenden Tier zu halten. Gelingt es ihm, gibt es für Reiter und Tier Haltungspunkte, fällt er vorher in den Staub, war’s eine Nullrunde mit hoffentlich keinen Verletzungen.
Geliefert wurden die insgesamt 120 bockenden Bullen fürs Rodeo vom ehemaligen Bullriding-Champion Darren Brandenburg, der sie in Richmond auf seiner 2000 Hektar großen Farm mit seiner Frau Bridget und deren drei Söhnen züchtet. Sein bester Bulle – Big Brian – bringt mehr als 900 Kilogramm auf die Waage, aber auch „Suicidal Blonde“ und „Wild Thing“ haben schon in vielen Rodeos ihr Bock-Qualitäten bewiesen.
Bullriding ist für viele die Königsdisziplin im Rodeo, aber auch die anderen Aufgaben sind nicht ohne…. Beim Saddle Bronc Riding muss sich der Reiter ebenfalls acht Sekunden auf dem Rücken eines bockenden Bronc, eines halbwilden Hengstes, halten – und das nur mit einer Hand, die fest in einem Lederhandschuh am Sattelgriff sitzt.
Fällt er vom Pferd, kommt es mitunter vor, dass der Reiter meterweit durch den Staub mitzogen wird, ehe es den Helfern zu Pferd gelingt, das Pferd zu stoppen. Beim Bareback Bronc wird ohne Sattel geritten, auch hier darf die zweite Hand nicht das Tier berühren.
Beim Steer Wrestling (=Stier-Ringen) sorgt ein zweiter Reiter, der Hazer, dafür, dass der Stier möglichst geradeaus läuft, während der Wettkampfteilnehmer im raschen Ritt vom eigenen Pferd springt, den Stier bei den Hörnern packt und versucht, ihn so auf den Rücken zu legen, das alle vier Beine nach oben in eine Richtung zeigen.
Ebenfalls fest in der Tradition der Stations, der riesengroßen Rinderfarmen Australiens, verwurzelt, ist die Disziplin Rope & Tie: Ein Kalb rennt in die Arena, ein Reiter folgt ihm, wirft ein Lasso um den Hals, steigt vom Pferd und bindet dessen drei Beine zusammen.
Beim Team roping wird ein Bulle von zwei Reitern verfolgt – der erster Reiter wirft sein Lasso um den Hals oder die Hörner, der zweite Reiter um die Hinterbeine. Sind beide Leinen stramm, stoppt die Uhr.
Längst treten auch die Damen beim Rodeo in Mount Isa an. Beim Ladies Barrel Racing reiten sie gegen die Uhr in Kleeblattform um drei 205 l-Fässer – die besten schaffen den Parcours in 18 Sekunden. Beim Breakaway Roping müssen sie ein Kalb mit dem Lasso an den Hörnern einfangen.
Mit den Poddy Races, wo statt Bullen junge Kälber genommen werden, gibt es heute auch einen Nachwuchswettbewerb für 8 – 13-Jährige. Kommt es zu brenzligen Situationen, springen neben berittenen Helfern auch Clowns ein, um die Tiere abzulenken und zurück in den Stockyard zu treiben.
2012 holte das Rodeo-Management „Rockin’ Robbie“ Hodges nach Mount Isa – der 44-Jährige gehört zu den gefragtesten US-Rodeo-Clowns und hat in den letzten 14 Jahren bei mehr als 50 Rodeos das Publikum mit seinen Späßen unterhalten.
Diese Beitrag erschien im Jahr 2014 im Ländermagazin 360 Grad Australien und danach auf www.schwarzaufweiss.de.
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