Glückliche Kindern, erholte Eltern: Beim Familienurlaub mit Erlebnisprogramm kommen Groß und Klein gleichermaßen auf ihre Kosten, versprach die Werbung für eine Auszeit im Familohotel Hopfgarten. Und wirklich: Vorbehalte und Zweifel waren wenige Minuten nach Ankunft verflogen, und Entspannung machte sich breit. Wo die Kinder waren? Als erstes das Hotel entdecken. Schlag auf Schlag erlebten sie ein Wochenende lang spannende Erlebnisse. Und die Eltern, die plötzlich unerwartet viel Zeit hatten, genossen die geschenkte Zeit.
Kaum waren die Koffer ausgepackt, begann das Erlebnisprogramm. Mit den knallroten Gondeln der Salvenbahn I und II zum Gipfel ging es hinauf zur Hohen Salve (1.829 m) – für die Kinder aus dem Flachland die erste Mutprobe. Passierte die Gondel einen Stützpfeiler, wurde der sonst so coole Luis kreidebleich. „Stürzen wir ab?“ Die Marktsiedlung Hopfgarten mit ihrer imposanten Pfarrkirche war nur noch spielzeuggroß, an steile Bergwiesen klammerten sich ein paar Tannen, ein Gebirgsbach schoss zwischen einer Handvoll Felsen hervor.
Still war es. Viel zu still. „Du musst die Nase zudrücken und Luft dagegen pressen“, erklärte der Bergführer dem Jungen. „Dann hörst Du wieder!“ Doch kaum öffnete sich die Türen der Gondel an der Bergstation, war er auch schon draußen, stand auf einer Holzbank inmitten einer Almriese und rief nur; „Boah ey, voll geil!“ Was er sah? 70 Bergspitzen über 3.000 Meter mit ihren Eis funkelnden Spitzen und Schneefeldern, die sich hinter den grünen Waldbergen der Kitzbüheler Alpen erhoben.
Doch Bergführer Joe Astner will weiter, hin zum letzten Schneefeld, das der Sonne getrotzt habe. „Wer kann mit Schuhen Skifahren?“ Die Kinder lachen, laufen, rutschen… Sekunden später fliegen ballt sich der erste Schneeball in der Hand. „Halt!“ ruft der Bergführer. „Dieser Schnee ist gefährlich. Er hat schon Eiskristalle – und das tut höllisch weh!“ Astner weiß, wie er die Kinder ansprechen muss, zieht er doch im Sommer tagtäglich mit dem Nachwuchs auf Erlebniswanderungen durch die Bergwelt – und im Winter als Skilehrer.
Immer weiter geht es bergab, vorbei an am Alpengasthof Rigi, wo zwei völlig verschwitzte Mountainbiker ihre Räder abstellen, hin zu einer Weggabelung. Astner schaut seiner Truppe tief in die Augen. „Wollt Ihr den stinklangweiligen Weg dort drüben oder lieber den schwierigen Abenteuerweg durch den Wald, wo wir an einer Höhle kommen?” Wie sich die Kinder entschieden haben? Im Laufschritt preschten sie voran, hielten nur kurz an einer eingefassten Trinkstelle mit Marienbild, wo kühl-klares Bergwasser den Durst löschte, durchquerten einen kleinen Wald auf einem schmalen Saumpfad, passierten ein Drehkreuz, und gleich dahinter, da war sie: eine Höhle unter dem Wurzelgewirr einer riesigen Tanne, aber für Kinder groß genug, um hineinzukriechen und sich zu verstecken.
Zwei Stunden lang ging es so immer nur bergab, die Kinder voran, die Eltern als Nachhut. Als die Sonne ein paar Regentropfen wich, bot die Kraftalm (1.355 m) an der Nordwestflanke der Hohen Salve Schutz und eine schnelle Jause auf dem Weg zum spannenden Ziel der einfachen Bergtour: dem Hexenwasser. 60 feucht-fröhliche Stationen vom Summstein bis zur Hexensteinmühle verraten dort, was Wasser so alles kann. „Zum Beispiel dem Kaiser von China das Gesicht waschen, ohne ihn mit den Händen zu berühren!“ behauptete da plötzlich ein Tiroler Original, das mit Sepplhut, Krachledernen und reichlich üppiger Haartracht einer männlichen Berghexe glich. „Ihr glaubt’s net?…. I zeig’s aich!“
Mit beiden Händen fasst Sepp Wilde eine große Wasser gefüllte Klangschale aus dem Metall der sieben Planeten an und beginnt, ihre Henkel zu reiben. Die spiegelglatte Wasseroberfläche beginnt zu vibrieren. Wilde reibt schneller, immer schneller. Die ersten Wassertropfen springen, springen immer höher – und erreichen das Gesicht eines Jungen, der auf Wildes Anweisung seinen Kopf über die Schüssel gehalten hat. Patschnass wird es… Der Junge lacht. Die Zuschauer applaudieren – und wollen jetzt selbst dem Geheimnis auf die Spur kommen.
Doch das ist Wilde schon längst auf dem Weg zum nächsten Lern- und Erlebnisbaustein, hin zu Bienenhütte, wo sich ein Bienenvolk live und hautnah hinter Glas beobachten lässt – und ihr Bienentanz dechiffriert wird. Denn das sie nicht sprechen können, teilen Biene alle Infos im Tanz ihren Artgenossen mit.
Mit naturnahen und fantasievollen Spielprogrammen sowie Aktivitäten von geschulten Naturpädagogen Kindern die Natur nahebringen möchte, diese Ziel hat nicht nur der 2008 angelegte Erlebnispark Hexenwasser, sondern auch Lous Slob, die für ihren Mann die Niederlande gegen Österreich tauschte, mit ihrem Jahrzehnte lang die Lindauer Hütte im Montafon bewirtschaftete und jetzt als Bergführerin und Kräuterhexe im Brixental unterwegs ist.
„Die Berge lassen mich einfach nicht los.“ Jede Bergwiese ist für sie ein Garten Eden, Giersch kein Unkraut, sondern als Jungpflanze eine Delikatesse. Gemeinsam mit Schafgarbe und Spitzwegerich, Löwenzahn und Brennesselblättern wandert das Dreiblatt in ihren Wildkräuterquark, den sie mit Sauerrahm und Olivenöl verfeinert, mit Salz und Pfeffer würzt und mit Gänseblümchen schmückt. „Die dürft ihr auch essen!“ ermuntert sie die Kinder.
Eine Brotzeit tut jetzt gut. Mit der Kutsche waren sie vom Penningdörfl durch Wiesen und Wald zum Rothenauer Hof gefahren, hatten sich dort von Andrea Loinger Ziegen und Kühe zeigen lassen, mit dem Hofhund getollt, junge Zwergkaninchen gestreichelt und auf schwarz-weiß gescheckten „Norika“, einer Tiroler Kaltblutrasse, geritten. Nun hatten es Bergluft und lauter neue Eindrücke es doch tatsächlich geschafft, die Stadtkinder zu ermüden. Und nach dem Abendbüffet sprach die Tochter einen Satz, den Eltern wohl selten hören: „Mama, darf ich jetzt ins Bett?“. Halb neun war es, und kinderstill. Erwachsenenzeit. Und morgen? Wieder volles Familienprogramm!
Hopfgarten: Info
Hinkommen
Flug bis München oder Innsbruck + Leihwagen; Bahnstation in Hopfgarten
Unterkunft
Familotel Hopfgarten
Rustikal-gemütliche Zirbenholz-Wohnungen und helle, moderne Appartements mit Märchen-Namen und Deko (dezent!), 30° warmem Hallenbad, Wellnessbereich mit Finnischer Sauna, Biosauna, Dampfbad, Ruheraum und Chinderella Spa mit Anwendungen auch für Kinder, Dachterrasse, Fitnessgeräte, 90 qm großer Indoor-Spielebereich, davon 70 qm betreut, Spielzimmer mit Betreuung, 200 qm Außen-Spielplatz, Familienrestaurant mit Büffet, Bar im Foyer, Lesezimmer.
• Brixentaler Straße 39, A – 6361 Hopfgarten im Brixental, Tel. +43 53 35 39 20, www.familienhotel-hopfgarten.at
Erleben
Bergtour Hohe Salve
Salvenbahn ab Hopfgarten, Meierhofstr. 29, tgl. 18. 5. – 20. 10., 9.00 – 17.00 Uhr, www.skiwelt.at
Naturerlebnispark Hexenwasser
Salvena-Land
Kinderfreizeitpark mit Sommerrodelbahn, Hüpfpolster, Minigolf, Ballspielfeldern, Badesee und Aquapark.
• Kelchsauer Str. 27, Hopfgarten, Tel. +43 53 35 33 55, www.salvena-land.dk
Auskunft
Ferienregion Hohe Salve, Infobüro Hopfgarten, Brixentaler Straße 41, A-6361 Hopfgarten, Tel. +43 53 35 23 22, www.hohe-salve.com
Der Aufenthalt in Hopfgarten wurde unterstützt von der Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH, der Ferienregion Hohe Salve und der Österreich Werbung.
Der Beitrag ist Mai 2013 im Online-Reisemagazin Schwarzaufweiss.de erschienen.