Offroad auf dem Tanami Track

Der 1053 km lange Tanami Track ist die kürzeste Verbindung von Alice Springs nach Halls Creek und führt mitten durch das Red Centre, das rote Herz des fünften Kontinents.

Das Offroad-Abenteuer beginnt komfortabel: Die ersten 130 Kilometer ab Alice Springs sind noch geteert. Doch dann weicht der Asphalt einer Schotter- und Naturstraße, die im Northern Territory noch recht gut gepflegt ist, in Western Australia hingegen immer mehr zur ausgefahrenen Schlaglochpiste wird, die ohne Allradfahrzeug kaum zu bewältigen ist.

Der Tanami (sprich: Tänamei)-Track ist bis heute die einzige Direktverbindung vom Zentrum zum Nordwesten des Kontinents. Mit durchschnittlich 20 Fahrzeugen pro Tage gehört die Wüstenroute zu den befahrensten Offroadpisten Australiens.

Eine rote Staubwolke im Schlepptau, brettert ein „road train“ über die Wellblechpiste, ein 48 m langer Megatruck mit 800 PS, 18 Reifen und 93.000 Liter Treibstoff als Ladung. Einmal in Fahrt, hält er nur ungern – Kängurus, die über die Fahrbahn hüpfen, prallen gnadenlos gegen die riesigen Stoßfänger.

Immer wieder liegt solch ein „road kill“ zwischen verbeulten Schrottautos, Bierdosen und bis zu drei Meter hohen Termitenhügeln, die den Fahrbahnrand säumen. Dahinter erstreckt sich grenzenlos die Einsamkeit des Outback: tiefrote Erde, harte grüne Büsche und Spinifex-Gras, das im Sonnenlicht silbrig leuchtet.

Erster Tankstopp entlang der Strecke ist nach 220 km das Tilmouth Well Roadhouse, dessen Galerie die Kunst der örtlichen Warlpiri-Aborigines präsentiert. Besonders stolz sind Rae und Reg Paterson auf die Speisekarte ihres Rasthauses, die den Gaumen mit Steak Sangas und Gourmet Bush Tucker, das von den benachbarten Aboriginesgemeinden gesammelt wurde, befriedigt, während Mu, der domestizierte Emu, erhobenen Hauptes über das ausgedorrte Gras stolziert.

Wer die Yuendumu Community 290 km nordwestlich von Alice Springs besuchen möchte, benötigt einen Permit – sonst darf die 1000 Einwohner große Aborigines nur zum Tanken und Auffüllen der Vorräte angefahren werden. Berühmt wurde auch das Rabbit Flat Roadhouse. Der Bretterverschlag hinter hohen Büschen war 41 Jahre lang auf allen australischen Landkarten zu finden – als einzige Versorgungsstation im Umkreis von 300 Kilometern. Im Dezember 2010 schloss das legendäre Roadhouse, das besonders 1975 für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Damals, genauer gesagt am 6. August 1975,  hatte sich schlagartig die Bevölkerung des Fleckens verdoppelt, als Jacqueline Farrands, die Frau des Betreibers, Zwillinge bekam.

Die Tanami-Wüste, die dem Track den Namen gab, ist reich an Bodenschätzen. Bereits im Jahr 1900 wurde hier das erste Gold gefunden. Allein in der Tanami-Goldmine wurden seitdem 5,3 Tonnen pures Gold abgebaut. Die Arbeiter des benachbarten Granite-Goldfield werden jeden Tag von Alice Springs zum Tagebau hin- und zurück geflogen. Beide Goldminen sind für Besucher gesperrt.

Ein lohnender, 20 km langer Abstecher vom Tanami-Track führt rund 200 km südlich von Halls Creek zum Wolfe Creek Meteorite Crater, dem zweitgrößten Meteoritenkrater der Welt. Die Wüstenfahrt endet in Halls Creek, einem typischen Versorgungszentrum im Outback mit Tankstellen, Supermärkten, Ärzten und anderen wichtigen Serviceeinrichtungen.

Offroad durch das Herz Australiens. Foto: Hilke Maunder
Auf dem Oodnadatta Track nach Norden. Foto: Hilke Maunder

Die berühmtesten Offroad-Routen durch den roten Kontinent

Neben dem Tanami-Track gibt es ein Vielzahl weiterer Allrad-Fernrouten durch Australien. Beste Reisezeit für diese Offroadpisten sind das Frühjahr oder der Herbst. Im australischen Sommer klettern die Temperaturen im Outback ins Unerträgliche, im australischen Winter muss mit sintflutartigen Regenfällen gerechnet werden, die die Tracks in eine Schlammwüste verwandeln und damit unpassierbar machen.

  • Holland Track: Esperance – Perth, 380 km
  • Gibb River Road: Derby – Kununurra, 1029 km
  • Gulf Track: Mataranka – Karumba, 1483 km
  • Canning Stock Route: Wiluna – Billiluna ab Com (endet dort am Tanami Track), 1702 km
  • Birdsville Track: Boulia – Birdsville – Marree, 889 km
  • Strzelecki Track: Innamicka – Moomba – Lindhurst: 472 km
  • Old Andado Track: Alice Springs – Dalhousie Hot Springs – Oodnadatta, 680 km
  • Oodnadatta Track: Marla – Cooper Pedy – William Creek – Marree, 810 km
  • Googs Track: Glendambo – Ceduna – Malbooma – Yalta, 979 km
  • Nullarbor Railroad Service Road: Glendambo – Kalgoorlie, 1396 km

Dieser Beitrag ist auf meinem Blog “Walkabout Australien” erschienen, der inzwischen in der ReiseSchreibe aufgegangen ist. 

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