Skiarena Nassfeld: Wedeln mit Weitblick

Als erstes Skigebiet der Welt setzt die Sonnenalpe Nassfeld alles auf eine Karte: Liftpass, Zimmerschlüssel, elektronische Geldbörse – in der Skiarena genügt seit dieser Saison die neue Bonuscard, um den Winterurlaub zu genießen. „Wir bieten den Komfort von morgen,“ heißt es daher selbstbewusst im Werbeprospekt von Kärntens größtem Skigebiet. Mehr als 150 Betriebe akzeptieren bereits die wiederaufladbare Multifunktionskarte.

Auch Skiausrüstung zu schleppen, ist in der 420 Hektar großen Skischaukel passé. Eigene Ski- und beheizte Schuhdepots nehmen die Ausrüstung auf. Das Auto parkt direkt an der Piste – oder an der Talstation Tröpolach. Hier startet seit letztem Winter der Millenniums-Express, die längste Kabinenbahn der Alpen. In 17 Minuten bringt die Seilbahn die stündlich bis zu 39.000 Skifahrer über 6.001 Längen- und 1.309 Höhenmeter vom Gailtal hinauf zur Bergstation Madritsche auf 1.919 Metern.

Nassfeld: Millenniums-Expresse zur Madritsche (r.), links die Berghütte auf der Tressdorfer Höhe.
Der Millenniums-Expresse zur Madritsche (r.), links die Berghütte auf der Tressdorfer Höhe.

Oben empfängt sie ein atemberaubendes Panorama: Eiszacken, Bergspitzen, Schneewächten und weiße Gipfel bis an den Horizont. Bei gutem Wetter reicht der Blick von der Adria vorbei am Ankogel bis zum Großglockner. Im Osten grüßt die zerfurchte Flanke des Gartnerkofel (2.195 Meter) herüber, im Westen die markante Nase des Trogkofel (2.280 Meter). 30 Seilbahnen und Lifte erschließen 101 Pistenkilometer, meist mittelschwer (60 Kilometer) und selten schwer (elf Kilometer).

Zu den schönsten Routen gehören die FIS-Abfahrt vom Gartnerkofel. Armin Assinger, vierfacher Ski-Weltcupsieger und im nahem Hermagor heimisch, liebt die rote, recht anspruchsvolle Piste von der Troghöhe (2.020 Meter) hinab zum Rastl (1.364 Meter). Anfänger finden 30 Kilometer breite Autobahnen wie die Familienabfahrt und Übungshänge an der Tressdorfer Alm.

Nassfeld: Bergstation des Millenniums-Express auf der Madritsche und Tressdorfer Höhe (l.).
Bergstation des Millenniums-Express auf der Madritsche und Tressdorfer Höhe (l.).

Der neue Millenniums-Express verhalf Nassfeld zur Talabfahrt „Carnia“, die auf 7,6 Kilometern 1.212 Höhenmeter überwindet. Das untere Drittel der Strecke, nach internationalen Richtlinien wettbewerbsgerecht ausgebaut, erstrahlt nachts taghell und gehört mit 2,2 Kilometer Länge zu den längsten Flutlichtpisten Europas.

Für die Freestyler unter den Snowboardern gibt es zwei Funparks, eingerichtet mit Quarterpipes, Boarder-Cross-Strecken und High Jumps. Darüber hinaus verfügt das Nassfeld, das 2004 Austragungsort der Snowboard WM sein wird, als weltweit einmalig einziges Skigebiet über eine Twinpipe, zwei parallel geführten Halfpipes. Der Langlauf konzentriert sich unten im Gailtal. Zu den 100 Kilometer gespurter Loipen führen kostenlose Shuttle-Busse.

Nassfeld: 6er-Sesselbahn zur Madritsche, im Hintergrund Gartnerkofel.
A/Kärnten/Nassfeld: die Sechser-Sesselbahn zur Madritsche, im Hintergrund Gartnerkofel.

Oben auf dem Nassfeld können Langläufer ihre Runden um den Lago Pramollo ziehen oder die hügeligen vier Kilometer hinauf zur Tressdorfer Alm schwitzen. Der Nachwuchs von vier bis 14 lernt mit Pinguin Bobo die Kunst des Gleitens. Für Zwei- bis Fünfjährige wurde zu dieser Saison der Bobo-Mini-Club eingerichtet. Neben Skischnuppern, Schlauchrutschen, Rodelspaß und Schminktag gehören auch Mahlzeiten und Getränke zum Programm des neuen Kindergeländes an der Mittelstation des Millenniums-Express. Für weiße Pracht von Dezember bis April sorgen schneereiche Adriatiefs – und 200 Schneekanonen, die das 420 Hektar große Terrain flächendeckend beschneien können.

Nassfeld:Blick von der Madritsche gen Süden nach Italien.
Blick von der Madritsche gen Süden nach Italien.

Die kilometerweite Almregion auf 1.500 bis 2.200 Meter Höhe besetzt den Logenplatz in der „Ski- und Naturarena Kärtnen“, zu der noch die Familienskigebieten Kötschach-Mauthen, Weissbriach und Weissensee gehören. Ab 2003 wird das Nassfeld nach Italien ausgeweitet. Zur Saison 2004/5 soll sich eine Kabinenbahn, baugleich mit dem Millenniums-Express, in zwei Sektionen vom friaulischen Pontebba über die Winkelmoseralm hinauf zur Madritsche schwingen.

Die Erschließung des Rosskofels (2.240 Meter) scheitert bislang an dem Widerstand der Umweltgruppen. Doch das Nassfeld hofft: Die österreichische Luftraumüberwachung will auf dem Berg eine Station errichten und dazu eine Bergbahn bauen. „Dann ist der Weg für uns nicht mehr weit“, sagt Tourismuschef Dr. Kurt Genser.

Nassfeld: Gipfelkreuz auf der Madritsche, im Hintergrund Gartnerkofel.
Gipfelkreuz auf der Madritsche, im Hintergrund Gartnerkofel.

Die rund 6.000 Gästebetten verteilen sich zur Hälfte rund um Hermagor im Gailtail. Weitere 1.600 Betten konzentrieren sich im Dorf Sonnleitn mit Robinson-Club Schlanitzer Alm, Rogner-Feriendorf und Hapimag-Appartement-Anlage. 1.300 Betten zählt die Sonnenalpe Nassfeld. Direkt an den Liftanlagen erhebt sich das Hotel Wulfenia, vor 40 Jahren inmitten einer unberührten Almlandschaft errichtet. Sein Name erinnert an einen blauen Rachenblütler, der nur hier – und im Himalaya – blüht.

Ständig um- und ausgebaut, ist die Vier-Sterne-Herberge bis heute erstes Haus am Platze. Zur neuen Saison wandelte die ehemalige Kegelbahn zum Wellness-Zentrum, ergänzt mit Erlebnishallenbad, Saunawelt und Beautysalon. Hausherr und Chefkoch Arnold Pucher ist seit wenigen Wochen der Shooting Star der österreichischen Gourmet-Szene.

Sein Feinschmeckerrestaurant „Das Stüberl“, als kulinarisches Kleinod für maximal 15 Gäste im Dezember letzten Jahres eröffnet, wurde im Oktober 2002 von Gault-Millau als eines der ersten Restaurants Österreichs auf Anhieb mit drei Hauben ausgezeichnet und zum Top-Neueinsteiger des Jahres gekürt.

Puchers Cross-Over-Kreationen begeisterten die Tester. Flusskrebs-Ravioli auf Zucchinimousse, Tintenfisch-Cappuccino oder Basilikum-Eis – das war ihnen 17 von 20 Punkten wert. Entgangen ist den Gourmetkritikern jedoch das neue kulinarische Markenzeichen des Nassfeldes, das erst vor wenigen Tagen Premiere feierte: das „Schneebusserl“, ein süßes Souvenir aus Marzipan, Kakao und Preiselbeeren, garniert mit Schneeflocken aus Kokos.

Nassfeld: 6er-Sesselbahn zur Madritsche, im Hintergrund Gartnerkofel.
Der Sechser-Sesselbahn zur Madritsche, im Hintergrund Gartnerkofel.

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81315 München

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E-Mail: info@oewmuc.de

Internet: http://www.austria.info

Tourismusinformation Nassfeld

A-9620 Hermagor

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E-Mail: info@skiarena.at

Internet: http://www.skiarena.at

Dieser Beitrag wurde am 31. Dezember 2002 vom gms-Themendienst der dpa verbreitet und von zahlreichen deutschsprachigen Medien abgedruckt, darunter die Pforzheimer Zeitung (11.1.2003) und die Wetzlarer Neue Zeitung (12.1.2003).

assfeld: Die Kapelle zur Erinnerung der Gefallenen der beiden Weltkriege, in der Skiarena Nassfeld direkt an der österreichisch-italienischen Grenze erbaut.
Die Kapelle zur Erinnerung der Gefallenen der beiden Weltkriege, in der Skiarena Nassfeld direkt an der österreichisch-italienischen Grenze erbaut.

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