Miniguide: Pubs in Edinburgh

Mit 732 Public Houses, kurz Pubs, besitzt das Athen des Nordens die vielfältigste Kneipenszene Schottlands. Ausgeschenkt werden in Edinburgh neben Manufaktur-Bieren vor allem schottische Whiskys – Single und Blended Malts.

Malt-Whisky-Bars

Bow Bar

„Uisge beatha“, Lebenswasser, nennen die Schotten ihre Single Malts. Goldbraun, mit einem Hauch Torf und etwas Seeluft, vereint der Mahaghonitresen der Traditionsbar 220 Top-Whiskys. Eine Entdeckung sind die Tropfen aus Islay: ein 30 Jahre alter Port Ellen und ein Single Malt von Kilchoman, der ersten neuen Inseldestillerie seit 120 Jahren (80 West Bow, thebowbar.co.uk, Whiskys ab ca. 5 €).

Bennet‘s Bar

Wie wär‘s mit einem 15 Jahre alten Dalmore aus den schottischen Highlands? Oder einem 18 Jahre alten Bruichladdich aus Islay?  150 Single und Blended Malts aus Schottland stehen auf der Karte der viktorianischen Bar, in der sich seit 1839 die Einheimischen treffen, im Dämmerschein trinken… und mitunter auch einen der 30 inter-
nationalen Whisk(e)ys probieren (8 Leven Street, bennetsbar.co.uk, Whiskys ab ca. 6 €).

The Black Cat

Kontrastsprogramm: grauer Beton, Industrieleuchten und Metallstühle statt viktoriansischer Pubnostalgie. 2011 eröffnet, gilt die kleine Bar als Trendsetter mit vegetarischer Küche zu 100 Whiskys, die ausschließlich von kleinen oder unabhängigen Herstellern aus Schottland stammen. So um 16 Uhr sowie Mo und Mi um, 21.30 Uhr treten Live-Künstler auf (168 Rose Street, theblackcatbar.com, Whisky des Monats ca. 3 €).

Poeten-Pubs

The White Hart   

Robert Burns  und William Wordsworth waren Stammgäste in dem Pub, der 1516 in Sichtweite des Galgens  eröffnete. Die Geister der Gehängten sollen sich bis heute in der Kneipe herumtreiben. Locken auch sie Manufakturbiere wie Belhaven oder Dark Island in „Edinburgh‘s Most Haunted Pub“? (34 Grassmarket, whitehart-edinburgh.co.uk, Pint ab ca. 3 €).

The Oxford Bar

In Studententagen war der kleine, schlichte Pub sein Zuhause, an das er sogar seine Post schicken ließ. 30 Jahre später machte Großbritanniens erfolgreichster Krimiautor Ian Ranking „The Ox“ zum Set seiner Inspektor Rebus-Romane. Als Ex-Punk Ranking 1987 sein  erstes Buch schrieb, wollte er das verborgene Edinburgh abseits der Touristenpfade vorstellen. Heute ist sein Pub ein Publikumsmagnet (8 Young Street, oxfordbar.co.uk, Pint ab ca. 2,70 €).

The Wash Bar

2004 ernannte die UNESCO Edinburgh zur ersten City of Literature (cityofliterature.com). Mit „Carry a Poem“ und „Let‘s Get Lyrical“ wagt die Stadt völlig neue Wege der Literaturvermittlung. Zu ihnen gehört auch ein Literatursalon, der am letzten Di im Monat um 18 Uhr im Walsh Autoren und Agenten, Buchhändler, Verleger und Leseratten beim „Babyguinness“ (Bier + Kahlua) zusammen bringt (11-13 North Bank Street, washbar.co.uk, Pint ab ca. 5 €).

Craft-Beer-Kneipen

Guildford Arms

Unter der opulenten Ornamentdecke des nostalgischen Pubs im Stadtzentrum fließt aus zehn Zapfhähnen nur „real ale“ von schottischen Mikrobrauereien wie Stewarts, Harviestoun Caledonian, Atlas, Orkney und Fynne Ales. Einen Versuch wert: das Kelpie Ale der Williams Bros. – aus Seetang gebraut (1 West Register Street, guildfordarms.com, Pint ab 6,40 €)!

BrewDog

Bevor sie  in einem alten Karaokeschuppen im Herzen der Altstadt die erste von heute 14 Bier-bars  eröffneten, verkauften James Watt und Martin Dickie ihren handgebrauten Gerstensaft auf Wochenmärkten. Ihr Sortiment bietet mit sieben Bieren für jeden Wochentag den passenden Drink – vom Pale Ale 5 am bis zum Libertine Black Ale mit 7.2% (43 Cowgate, brewdog.com, Pint ab 6 €).

The Hollyrood 9a

Bier und Burger gehören für die Jungs des rustikalen Pubs einfach zusammen. Sie füllen in ihre warmen Sandwiches nicht nur dicke Buletten, sondern auch Chorizo, Pilze oder Seafood.  Damit man alle 20 Boutique-Biere von örtlichen Erzeugern ohne dicken Kopf kosten kann, gibt es kleine Eindrittel-Pints (0,18 l) zum Einheitspreis von £1 (9A Holyrood Road, theholyrood.co.uk, Pint ab 5,60 €).

Pubs in Edinburgh: Basics

Hinkommen

Lufthansa jettet von Frankfurt a. M. non-stop nach Edinburgh. Von Zürich fliegt Airberlin (airberlin.com) via London City Airport, Germanwings über Köln-Bonn (germanwings.de) in die schottische Hauptstadt.  Von Zürich und Wien heben zudem KLM (klm.com) via Amsterdam, Lufthansa (lufthansa.com) via Frankfurt sowie British Airways via London-Heathrow in die zweitgrößte schottische Metropole ab. Der Airlink-Bus in die Stadt ist beim Edinburgh Pass, einer Rabattkarte für 30 Attraktionen, kostenlos  (ab ca. 36 €/Tag, edinburgh.org).

Übernachten

Saubere Doppelzimmer und Schlafsäle, kostenloses WLAN, Fahrradstation, Schließfächer und die angesagte Bar 50 machen das Smartcity Hostel zur Luxusherberge (50 Blackfriars Street, smartcityhostels.com, Bett ab ca. 14 €, DZ ab ca. 40 €).

Für das Claremont Hotel wurden zwei georgianische Stadthäuser mit hohen Decken zusammengefügt und die hellen Zimmer im Schotten-Look möbliert (14-15 Claremont Crescent, claremont-hotel.co.uk, DZ ab ca. 60 €).

Die viktorianische Villa Ardmor House haben Robin Jack und ihr Freund Barry ein stylisches B&B mit fünf Zimmern verwandelt, deren barocke Opulenz mit puristischem Zeitgeistschick flirtet (74 Pilrig Street, ardmorhouse.com, DZ ab ca. 133 €).

Festivalstadt

Hogmanay

Dreitägiges Spektakel zum Jahreswechsel mit Fackelumzug, Livemusik, Straßenparty und Neujahrsbaden im eisigen Firth of Forth; edinburghshogmanay.com

Edinburgh Film Festival

Zwei Wochen im Juni zeigt das älteste Filmfest der Welt britische und internationale Premieren; edfilmfest.org.uk

Edinburgh Jazz & Blues Festival

Auf den Straßenkarneval folgen 120 Konzerte in zehn  Tagen, viele davon sind gratis; edinburghjazzfestival.com

Edinburgh Fringe

Theater und Comedy von Klassik bis Avangarde im August; edfringe.com

Top-Tipp

Von der Untergrund-Bar bis zur funkigen Lounge werden beim Pub Crawl die angesagtesten Kneipen der Stadt besucht. Die Tour ist kostenlos, zu bezahlen sind nur die Getränke. Wenn der Abend gefallen hat, freuen sich die ehrenamtlichen Guides über ein Trinkgeld (newedinburghtours.com).

Zum Weiterlesen

Weitere Informationen finden Sie im Marco-Polo-Reiseführer Edinburgh (11,99 €)  und  im Lonely Planet Schottland (19,99 €). Im DuMont Direkt Edin-burgh (9,99 €) führt Susanne Tschirner auf 15 Stadtspaziergängen zu allen Highlights. Das schottische Fremdenverkehrsamt erteilt ebenfalls Auskünfte über Stadt und Region (edinburgh.org).

Dieser Beitrag ist als Miniguide im Lonely Planet Traveller 5/2013 erschienen.

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